Lochaxtfragment (Inv.-Nr. 1910-77.1) aus Serpentinit, das in der Umgebung des Klosters Heiligkreuz in Cham gefunden wurde. Die Lochaxt weist Ähnlichkeiten zu Vergleichsbeispielen aus Egolzwil 3 LU und Zofingen AG auf. In der Seitenansicht ähnelt sie allerdings eher den «Aichbühler Äxten» aus dem süddeutschen Raum. Zeitlich lassen sich alle Vergleichsbeispiele ins frühe Jungneolithikum datieren. Äxte aus dieser Zeit werden oftmals als Waffen interpretiert, welche möglicherweise von südosteuropäischen Kupferäxten abgeleitet worden sind. Ungewöhnlich sind die helle Farbe und die teilweise vorhandenen Oberflächenzerstörungen des Chamer Lochaxtfragmets. Diese könnten auf Feuerspuren zurückgeführt werden, welche wiederum ein Zeichen für rituelle Handlungen sein könnte.
Fotografie und 3D-Modelierung: Marco Künzli.
Archivierung: https://zenodo.org/record/7378294
Literatur:
Gross, Eda; Huber, Renata; Reinhard, Jochen; et. al.: Cham, Heiligkreuz: Einzelfunde, in: Tugium (38), 2022, S. 38–41.
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