Direkt hinter dem Tortunnel stand das Wachgebäude. Das einstöckige Fachwerkhaus fällt durch das vorkragende Stockwerk und die Holzstützen auf. Diese Bauweise ermöglichte es, in dem vor Regen geschützten Bereich die Vorderladergewehre der Musketiere aufzustellen, die gerade nicht auf Wache standen. Die Schwarzpulverwaffen waren gegenüber Feuchtigkeit sehr empfindlich. Da das Wachgebäude ständig besetzt sein musste, war auch ein Raum heizbar. Die Mannschaftsbaracke bestand eigentlich aus mehreren einzelnen Fachwerkgebäuden, die alle den gleichen Grundaufbau hatten. Von einem Flur gingen im Erdgeschoss und im Stockwerk links und rechts je ein Zimmer ab. In den ersten 50 Jahren hatten in einem Zimmer jeweils mehrere Musketiere ihr Quartier. In den folgenden Jahren bis zur Eroberung der Festung durch die Franzosen lebten in den Räumen zunehmend Soldatenfamilien. Auffällig an dem Gebäude sind die fehlenden Schornsteine. Eine Heizung gab es in der Baracke nicht.
Urheber Expertentext: Jörg Reimann
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