Das reich verzierte Aufbewahrungsgefäß zeigt einerseits Herakles im Begriff, den Dreifuß aus dem Heiligtum von Delphi zu rauben. Apollon, der Herr des Orakel-Heiligtums, versucht energisch, ihn daran zu hindern. Der Grund des Zwists war Apollons Weigerung, Herakles ein Orakel zu erteilen. Herakles Gestalt mit weit ausgreifendem Schritt und nach oben gerissener Keule verleiht dem Bild eine ganz besondere Dynamik. Die Darstellung auf der anderen Seite wirkt wesentlich ruhiger. Im Zentrum befindet sich der Weingott Dionysos. Dargestellt als väterliche Gottheit, vornehm gekleidet und mit Efeu bekränzt, hat er einen monumentalen Kantharos erhoben. Von den Seiten nähern sich Satyrn und Mänaden. Besonders erstere sind als animalische, sexuell unkontrollierte Wesen ein Gegenbild zur kultivierten Gestalt des Dionysos. Der Eindruck von Ruhe und Statik täuscht jedoch. Körper- und Handhaltung der Trabanten des Dionysos zeigen, dass diese sich dem Weingott tanzend nähern.
attisch um 525 v. Chr. Antimenes-Maler Inv. B 772
Comments