Beschreibung: Große Kegelhalstasse mit in Gips ergänztem überrandständigem Bandhenkel. In den Boden wurde nach dem Brand ein Loch (“Seelenloch“) gepickt. Damit wurde das Gefäß dem alltäglichen Gebrauch entzogen. Wie ursprünglich darin enthaltene Knochen (eines Kindes?) zeigen, wurde es als Urne verwendet. Weitere Angaben zur Auffindung dieses Stücks auf dem Gräberfeld der Lausitzer Kultur von Ostro sind leider nicht überliefert. Die Tasse ragt aufgrund ihrer Verzierung aus der Masse gleichartiger Stücke. Neben den üblichen horizontalen Riefenreihen, die den Hals oben und unten begleiten, wurde auf den Hals neben einem Tannenzweigmotiv eine abstrakte menschliche Gestalt in Strichmännchen-Manier geritzt. Auch auf der Schulter befinden sich mit den durch kurze Striche begleiteten Bogenrillen ungewöhnliche Motive. Allerdings sind diese Darstellungen nicht einzigartig, sondern auch von weiteren Gefäßen der Billendorfer Kultur bekannt, ohne dass sich Konkretes zu ihrer Bedeutung sagen ließe.
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